BANDS: Seegang mit Stoner-Rock und Harmonie
POTSDAM / INNENSTADT - Das Fahrgastschiff „MS Harmonie“ legte am Wochenende an der Glienicker Brücke zu einem ungewöhnlichen Ausflug ab. An Bord waren auf Einladung des Nil-Clubs und der „Waschbar“ in der Geschwister-Scholl-Straße drei Bands und eine Vielzahl meist schwarz gekleideter Menschen. Und wer nun Händels „Wassermusik“ erwartete, war definitiv auf dem falschen Dampfer.
Unmittelbar nach dem Ablegen betraten „The Sacred Sailors“ aus Schweden die Bühne im Bug des Unterdecks. Die fünf Herren ließen Rockmusik mit Souleinflüssen hören und konnten erste Gäste zum Tanzen animieren, während andere noch ihren Platz an der Sonne suchten.
Nach einer guten dreiviertel Stunde überließen „The Sacred Sailors“ den sächsischen Stoner-Rockern von „Iguana“ die Bühnenplanken. Die Band, die ihre Musik selbst als „Desert-Fuzz-Rock“ bezeichnet, überzeugte von Anfang an. Die vier Mannen konnten mit groovenden Riffs und einem unterhaltsamen Spiel mit den Rhythmen sehr schöne psychedelische Klangbilder aufbauen. Das Publikum verabschiedete „The Sacred Sailors“ mit Applaus.
Danach ließen es „Rotor“ aus Berlin krachen. Sie präsentierten Stoner-Rock, der auch ohne Gesang auskam. Schwere Gitarren und dumpfe Beats wechselten mit zarten Saitenanschlägen und minimierten Drums. Das Publikum versank geradezu in diesem Klangteppich und die langen Haare der mitrockenden Gäste flogen nur so durch die Luft. Nach einer guten Stunde war dieses Konzertspektakel vorerst beendet.
Die Nacht war längst noch nicht vorbei, als das „MS Harmonie“ wieder anlegte. An Land wartete der Shuttle-Bus, der die Gäste der „Watersession“ in den studentischen Nil-Club am Neuen Palais zur „After-Show-Party“ mit „Stonebride“ brachte, einer serbisch-kroatische Koproduktion. Die seit vier Jahren existierende Band aus Zagreb ließ die Stonerherzen mit einem Wechselbad aus brachialen, gefühlvollen, rasenden und flanierenden Klängen erneut höher schlagen. (mb)
Quelle: http://www.maerkischeallgemeine.de